Alfred Böswald widmete sein Leben der Verbindung zwischen kulturellem Enthusiasmus und politischer Entschlusskraft. Nach dem Abitur bezog er die Münchner Universität, kehrte nach Donauwörth als promovierter Historiker zurück und stieg nach ersten Erfahrungen in der Jugendpolitik 1966 als Kreisrat in die Gestaltung seiner Lebensumgebung ein. Dabei brachte er beste Voraussetzungen mit, wie Zeitgenossen bereits damals feststellten: „Dr. Böswald ist humanistisch umfassend gebildet und sprüht vor Esprit und Schlagfertigkeit. Seine Rhetorik ist glänzend, und seine Ausstrahlungskraft beeindruckt.“
Von 1970 bis 1998 Erster Bürgermeister und danach bis 2002 Oberbürgermeister Donauwörths, hat er seine Stadt im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zukunftsfähigkeit entwickelt. Eine Herzensangelegenheit war ihm dabei die 1973 abgeschlossene Städtepartnerschaft: „Wenn ich von Freundschaft und ihrem wohltuenden Miteinander rede, dann drängt sich ein Blick auf die Partnerschaft zwischen Donauwörth und dem niederösterreichischen Weinort Perchtoldsdorf am Rande des Wiener Waldes geradezu auf“, resümierte der polyglotte Weltbürger einmal.
Das Wirken Alfred Böswalds, dessen letzte Lebensjahre von intensiver Reisetätigkeit und kulturellen Initiativen gleichermaßen wie gesundheitlichen Schwierigkeiten geprägt waren, war neben zahlreichen deutschen und bayrischen Auszeichnungen Inhaber des Goldenes Ehrenzeichens der Republik Österreich und Ehrenringträger sowie seit 1998 Ehrenbürger der Marktgemeinde Perchtoldsdorf, deren Anteilnahme der Gattin Ria, den zahlreichen Kindern und Enkelkindern gilt.
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